Fahndungspraxis und soziale Realität
Zur Transitsituation derjenigen, die man Refugees in Orbit oder „gestrandete“ Flüchtlinge
nennt, haben wir in der Berliner Forschungsgesellschaft Flucht und Migration (FFM) mehrere
Jahre recherchiert. In Warschau, Bukarest und Kiev haben wir mit vielen Flüchtlingen gesprochen, um
herauszubekommen, was die größten Hindernisse auf dem Weg in die Festung Europa sind. Dabei hat das existierende kommerzielle Schleusertum nur selten im Mittelpunkt unseres Interesses gestanden. Wichtiger war uns die Frage, ob sich von Westeuropa aus neue Einreisemöglichkeiten erschließen lassen: Unser Ziel war es, die Lage im Transit in zahlreichen Gruppen und Netzwerken in Westeuropa bekannt zu machen, damit neue Unterstützungs- und Anlaufstrukturen entstehen könnten.
Helmut Dietrich | 2005
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