Vor einigen Jahren wurde geschätzt, daß ein Drittel aller Haushalte in den drei Kontinenten ohne Mann geführt wurde, und diese Entwicklung hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt: durch Migration und Flucht werden familiäre Bindungen gelockert, die Einkommenslosigkeit der Männer hat diese für die Reproduktion überflüssig werden lassen, immer häufiger sichern informelle Beziehungen unter den Frauen die Reproduktion. Die Verhältnisse zwischen den Geschlechtern werden zunehmend von Gewaltformen geprägt, die keine familienökonomische Legitimation mehr haben.
Willi Bergmann | 1993